Schokoladenmuseum Köln

Seit der Eröffnung 1993 ist das Schokoladenmuseum Köln das am besten besuchte Museum der Stadt und gehört zu den 10 meist besuchten Museen Deutschlands. Soll man da überhaupt etwas verändern? Die Leitung des Hauses hat da eine ganz klare Meinung: ja, bitte.

Die Aufgabe

27 Jahre nach der Eröffnung des Schokoladenmuseums Köln dürfen wir das Herzstück neu gestalten: die Produktionsstraße mit den historischen Maschinen, der aktiv produzierenden Eintafelanlage und dem legendären Schokoladenbrunnen im gläsernen Bug des Museumsbaus auf der Rheinau-Halbinsel. Besucherfluss, Informationsvermittlung und Design sollen das Erlebnis für die jährlich ca. 650.000 Besucher*innen intensiver machen.

Die Idee

Die Neugestaltung der Gläsernen Fabrik folgt der Maxime des „Mehr“. Mehr Orientierung, mehr Wissensvermittlung, mehr sinnliche Erfahrung, mehr Schokoladenerlebnis. Eine begehbare Infografik mit vielen sinnlichen und kognitiven Angeboten macht die Schokoladenproduktion erlebbarer und zugänglicher.

Die Wirklichkeit

Schon der erste Bereich – das Zutatenlager – zeigt die wichtigsten Zutaten für die Schokoladenherstellung anschaulich und liefert interessantes Hintergrundwissen. Die Besucher*innen erfahren nicht nur die grundlegenden Rezepturen für Schokolade, sondern auch spannende und skurrile Fakten rund um die Regeln und Feinheiten der Schokoladenherstellung.

Gestalterisches Motiv ist die Welt der industriellen Herstellung von Schokolade. Lebensgröße Rohstoffbehälter, ein großes Industrieregal als Themenausstellung und überdimensionale Messzylinder prägen den Raum.

Wie eine begehbare Infografik präsentiert sich die Produktionsstraße. Eine klare Wegeleitung, eine starke visuelle Informationsvermittlung und großzügige Medienstationen führen die Besucher*innen durch den gesamten Produktionsprozess.

Klare Formen und leuchtende Farben schaffen einen inhaltsstarken Pfad entlang des Produktionsprozesses – vom Rösten der Kakaobohnen bis zum fertigen Schokoladentäfelchen.

Die Besucher*innen erleben die Ausstellung mit allen Sinnen. Während sie über die Medienstationen Einblicke in die Vorgänge in den Maschinen erhalten, begleitet sie der betörende Duft der flüssigen Schokolade. Mit ihren Händen können sie die Wärme/Temperaturen der einzelnen Produktionsschritte erspüren und zu guter Letzt mit ihrem Gaumen den Geschmack ganz frischer Schokolade erkunden. Technik trifft sinnliches Erlebnis, wenn ein Roboter den Besucher*innen ein frisch gemachtes Stück Schokolade anbietet. Besteht die Schokolade die Qualitätskontrolle durch das Publikum? Vielleicht noch einmal probieren?

Wahrzeichen des Schokoladenmuseums ist der Schokoladenbrunnen. Er erstrahlt auf seiner neuen Bühne. So frisch und unmittelbar kann Schokolade selten gekostet werden. Mit dem dahinter liegenden Stadtpanorama bietet der Schokoladenbrunnen natürlich ein willkommenes Fotomotiv.

Die entscheidenden Erfindungen in der Industrialisierung der Schokoladenherstellung präsentieren wir in neuer kompakter Form. Dazu haben wir die historischen Maschinen aus unterschiedlichen Epochen gut sichtbar an einer Stelle zusammengezogen.

Rund um die Schokoladenmanufaktur und die Hohlfigurenproduktion im Obergeschoss inszenieren wir die historischen Formen in einer neuen Ausstellung mit beeindruckenden Großvitrinen.

Von hier oben lässt sich der grandiose Ausblick über den Rheinstrom auf die Kölner Altstadt mit Dom und Rheinbrücken besonders gut genießen. Und fotografieren: hier kann die Besucher*in die Brücke und das Steuerrad des „Schokoladendampfers“ übernehmen – gemeinsam mit der größten Hohlfigur, dem Weihnachtsmann Stanley.

  • Kunde: Schokoladenmuseum Köln
  • Ort: Köln
  • Leistung: Konzept, Planung, Konstruktion, Design und Umsetzung
  • Fotos: Annika Feuss, Köln