Unsichtbare Welten

Das Unsichtbare sichtbar machen ist ein Bild, das gerne im Zusammenhang mit Ausstellungen benutzt wird. Die Roadshow NORTH SEA WRECKS des Deutschen Schifffahrtsmuseums Bremerhaven (DSM) holt tatsächlich die unsichtbaren Gefahren der militärischen Hinterlassenschaften von zwei Weltkriegen ans Licht – aus den Tiefen der Nordsee.

Die Aufgabe

Hunderte von militärischen Wracks aus zwei Weltkriegen und ihre gefährliche Ladung liegen heute auf dem Boden der Nordsee. Munition, aus der giftige Substanzen austreten, stellt eine schleichende Bedrohung dar. Eine Roadshow soll die Arbeit eines internationalen Forschungsprojekts der Anrainerstaaten zur Dokumentation und Bewertung der Gefahrenquellen zeigen.

Die Idee

Eine kompakte Ausstellungsarchitektur aus hölzernen Kisten, halb versunken im Boden, mit geheimnisvoll leuchtenden Fenstern zur Unterwasserwelt. Sie wird ergänzt durch einfache Stelen, den Roadshow-Transporter und eine temporäre Bodengrafik aus Höhenlinien, die mit Sprühkreide individuell aufgebracht wird.

Die Wirklichkeit

Interessierte erhalten einen 360-Grad-Einblick in das Europäische Forschungsprojekt. Fünf Stationen bieten eine mediale, zum Teil spielerische Annäherung an das Thema: Besucher:innen tauchen in einem Wissensspiel selbst zum Wrack, erkunden die Überreste und entdecken die Gefahren unter Wasser. Oder sie schlüpfen in die Rolle der Forschenden und nehmen Sediment-, Wasser- und Kratzproben.

Die Medienanwendungen bedienen die Besucher:innen kontaktlos durch Gestenerkennung. Zusätzliche Informationsstelen bieten ihnen weitere Ergebnisse und Erkenntnisse rund um das Thema Munition und Wracks und den damit verbundenen Gefahren für Menschen, Fische und Umwelt. Über QR-Codes können vertiefende Informationen abgerufen werden.

Das an historische Munitionskisten angelehnte Gestaltungskonzept ermöglicht einfache Sprachwechsel durch DIN-Format basierte Magnetpapiere. Das Set ist wetterfest und transportfreundlich konstruiert und kann dank des rustikalen Designs Patina ansetzen. Die gesamte Ausstellung passt in den 3,5 Tonnen Transporter und lässt sich von zwei Mitarbeiter:innen in kurzer Zeit auf- und abbauen. Die Hebebühne ist auch Bühne für Präsentationen, Diskussionen und Vorträge.

Nach dem Auftakt in Bremerhaven tourt die mobile Schau bis September 2022 durch Deutschland, Dänemark, die Niederlande, Norwegen und Belgien. Geplant sind Stopps bei Veranstaltungen, die sich schwerpunktmäßig mit Meeresforschung und Meeresschutz beschäftigen.

  • Kunde: Deutsches Schifffahrtsmuseum Bremerhaven
  • Ort: Deutschland, Dänemark, Niederlande, Norwegen, Belgien
  • Leistung: Konzept, Planung, Konstruktion, Design und Umsetzung
  • Fläche: 50 qm
  • Fotos: simple GmbH, DSM Bremerhaven
  • Film: Stefanie Gartmann DOP