Museum Zinkhütter HofNarrativ interaktiv

Vier mal acht Minuten als Finanzberater, Familienunternehmer, Maschinenarbeiter oder Wissenschaftler. Im Forum Zinkhütter Hof tauchen Kinder und Jugendliche mit interaktiven Exponaten in die Geschichte ihrer Region ein.

In der Geschichtswerkstatt des neuen außerschulischen Lernorts Forum Zinkhütter Hof, erleben Kinder und Jugendliche den wirtschaftlichen und sozialen Wandel der letzten zwei Jahrhunderte im Raum Aachen. Für das Euregionale-Projekt haben wir vier interaktive Spielstationen entwickelt, die von Gruppen ebenso wie von Einzelpersonen gespielt werden können.

Das pädagogische Konzept sieht eine Aufteilung der Schüler in vier Gruppen vor, die einem bestimmten Rollenbild und je einem der vier Spiele zugeordnet sind. Jede Gruppe erlebt die Ausstellung so aus einer eigenen Perspektive. Die Spiele dienen der Wissensvertiefung und der Wissensverankerung. Sie sind das Highlight des Rundgangs.

Für die Gruppe der „Arbeiter“ konzipieren wir eine Maschine zur Papierbearbeitung, die vom Kölner Künstler Max Scholz umgesetzt wird. An ihr bedrucken, prägen, stanzen und perforieren die Kinder nach bestimmten Vorgaben Papier, so dass sie daraus eine Papiersschachtel falten können. Dabei sind Teamgeist, Koordination und Sorgfalt gefragt, um im Takt der Maschine qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen. Die abstrakte Arbeitssituation wird durch Anweisungen über einen Lautsprecher gesteuert.

Eine Fabrik zu gründen und sie erfolgreich ins nächste Jahrhundert zu führen, das ist die Aufgabe der „Unternehmer“. Sie müssen Entscheidungen treffen: über den Standort, über Investitionen, über neue Produkte und die Ausrichtung des Unternehmens. Verschiedene Ereignisse beeinflussen den Spielverlauf und die finanzielle Situation der Firma. Eine Pleite des Unternehmens ist dabei nicht ausgeschlossen.

Das „Zollspiel“ gibt den Kindern und Jugendlichen einen Einblick in die Entwicklung der Handelsmärkte durch Zollunionen und Freihandelszonen. Die „Wissenschaftler“ sind unabhängige Berater und Ansprechpartner für Händler und Fürsten. Auf den Gipfeltreffen zwischen den Handelsrunden entscheiden sie über die zukünftige Zollpolitik des jeweiligen Landes.

Der „Landschaftsscanner“ ist eine Mini-Rallye durch Stolberg und seine Umgebung. Stellvertreterobjekt für die Vorortrecherche ist ein Landschaftsmodell, an dem die Gruppe der „Idealisten“ Orte und ihre Geschichten mit allen Sinnen entdecken und erforschen. Über den Monitor erhalten die Kinder Informationen und eine Aufgabe, die es durch das Aufspüren der interaktiven Elemente im Modell zu lösen gilt.

Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Museum Zinkhütter Hof und dem Büro für museale Ausstellungen sowie Engels & Faridi.

Fotos: Uli Grohs